Bluttest zur Krebsfrüherkennung: Liquid Biopsy

Die Krebsfrüherkennung spielt eine entscheidende Rolle, um Erkrankungen möglichst frühzeitig zu entdecken und erfolgreich zu behandeln. Eine der vielversprechendsten Entwicklungen der letzten Jahre ist die Anwendung von Bluttests zur Krebsdiagnose. Diese nicht-invasive Methode hat das Potenzial, die Krebserkennung zu revolutionieren. Doch wie funktionieren solche Bluttests zur Krebsfrüherkennung genau?

Das Wichtigste in Kürze

  • Bluttests zur Krebsfrüherkennung basieren auf der Analyse von Tumor-DNA im Blut, die von Krebszellen freigesetzt wird​.
  • Der Galleri-Test kann über 50 verschiedene Krebsarten identifizieren und gilt als eine der vielversprechendsten Methoden.
  • Es wird noch mehrere Jahre dauern, bis diese Tests flächendeckend im gesetzlichen Vorsorgesystem verfügbar sind​.

Wie funktioniert der Bluttest zur Krebsfrüherkennung?

Bluttests zur Krebsfrüherkennung, auch als Liquid Biopsy bekannt, basieren auf der Analyse von Blutproben, um krebstypische Biomarker zu erkennen. Wenn Krebszellen im Körper wachsen, geben sie Fragmente ihres genetischen Materials – sogenannte Tumor-DNA – oder zirkulierende Tumorzellen ins Blut ab. Bluttests können diese Zellfragmente aufspüren und so Rückschlüsse auf die Anwesenheit und Art des Tumors ziehen.

Ein Beispiel für solch einen Test ist der Galleri-Test, der in den USA bereits für bestimmte Risikogruppen verfügbar ist. Dieser Test sucht nach DNA-Bruchstücken von mehr als 50 verschiedenen Krebsarten im Blut. Eine weitere vielversprechende Methode ist der PanTum Detect®-Test, der durch die Erkennung von Enzymen im Blut verschiedene Krebsarten in frühen, symptomlosen Stadien identifizieren kann​.

Diese Bluttests haben das Potenzial, Krebs früher zu erkennen als herkömmliche Verfahren wie die Mammographie oder Darmspiegelung. Besonders vorteilhaft ist, dass sie auf eine Vielzahl von Krebsarten abzielen und nicht auf eine spezifische Tumorart beschränkt sind.

Krebs-Scan rettet Leben!

Krebsvorsorge rettet Leben, denn je früher eine Erkrankung entdeckt wird, desto besser sind die Heilungschancen.

Der Krebs-Scan der HanseMerkur ist eine ergänzende Möglichkeit zur Früherkennung von Krebs, noch bevor erste Symptome auftreten. Durch moderne Verfahren, wie einen Bluttest und andere präzise Diagnosemethoden, lassen sich versteckte Anzeichen von Krebs aufdecken.

Wie genau sind Bluttests?

Besonders erfolgreich sind die Tests bei der Erkennung von Krebsarten, für die es bisher keine etablierten Früherkennungsmethoden gibt, wie Bauchspeicheldrüsen- oder Eierstockkrebs​. Jedoch hängt die Genauigkeit der Tests von der Krebsart und dem Stadium ab. Während bei fortgeschrittenen Tumoren oft eine hohe Erkennungsrate erreicht wird, können Tumore im Frühstadium schwieriger zu identifizieren sein. Studien haben gezeigt, dass Tests wie der CancerSEEK-Bluttest in frühen Stadien nur etwa 70 Prozent der Krebsfälle erkennen. Für einige Krebsarten wie Brustkrebs liegt die Erkennungsrate sogar noch niedriger​, nämlich bei etwa 30 Prozent.

Vorteile und Potenziale der Bluttests

Bluttests bieten zahlreiche Vorteile gegenüber herkömmlichen Früherkennungsmethoden. Zum einen sind sie nicht-invasiv und erfordern lediglich eine einfache Blutabnahme. Dies macht sie weitaus weniger belastend als etwa eine Darmspiegelung oder eine Biopsie. Zum anderen könnten Bluttests in Zukunft multiple Krebsarten gleichzeitig erkennen, was den Patienten zahlreiche Einzeluntersuchungen ersparen würde.

Ein weiterer großer Vorteil liegt in der Früherkennung. Tumore lassen sich bereits in einem sehr frühen Stadium entdecken, oft bevor Symptome auftreten. Dadurch steigen die Heilungschancen erheblich, da viele Krebsarten im Frühstadium noch gut behandelbar sind​.

Langfristig gesehen können Bluttests zudem kostengünstiger sein als herkömmliche Vorsorgeuntersuchungen. Obwohl einige Tests derzeit noch teuer sind – der Galleri-Test kostet beispielsweise mehrere hundert Euro –, könnte der Preis mit zunehmender Verbreitung und Weiterentwicklung der Technologie sinken​.

Risiken und Herausforderungen bei Bluttests

Trotz ihrer vielversprechenden Vorteile gibt es auch Herausforderungen bei Bluttests zur Krebsfrüherkennung. Ein zentrales Problem sind falsch-positive Ergebnisse. Das bedeutet, dass der Test Krebs anzeigt, obwohl keine Erkrankung vorliegt. Dies kann zu unnötigen Folgeuntersuchungen und erheblichem psychischen Stress bei den Betroffenen führen. Studien in den USA haben gezeigt, dass über die Hälfte der positiven Ergebnisse keine Krebsdiagnose nach sich zog.

Experten gehen davon aus, dass in der Praxis falsch-positive Ergebnisse deutlich häufiger auftreten könnten als in den bisherigen Studien. Der Grund dafür liegt in der Zusammensetzung der Kontrollgruppen: Personen mit chronischen Erkrankungen wurden in den Studien für die Bluttests ausgeschlossen. Ein Eiweiß, das der Test erkennt, tritt jedoch häufig im Blut von Patienten mit entzündlichen Erkrankungen auf. Dadurch besteht die Wahrscheinlichkeit, dass viele Menschen unnötigen Folgeuntersuchungen unterzogen werden, da der Test fälschlicherweise eine Krebserkrankung anzeigt, die in Wirklichkeit nicht vorhanden ist.

Ein weiteres Risiko sind falsch-negative Ergebnisse, bei denen der Test einen vorhandenen Krebs nicht erkennt. Dies könnte dazu führen, dass sich Betroffene in falscher Sicherheit wiegen und notwendige Vorsorgeuntersuchungen vernachlässigen.

Wie läuft der Bluttest PanTum Detect® ab?

Der PanTum Detect®-Test beginnt mit einer unkomplizierten Blutentnahme, bei der lediglich eine kleine Menge Blut benötigt wird. Diese Probe wird anschließend an ein spezialisiertes Labor weitergeleitet, wo sie auf bestimmte Enzyme untersucht wird, die bei verschiedenen Krebsarten in einem frühen Stadium vermehrt auftreten. Innerhalb von zwei bis drei Wochen stehen die Testergebnisse online zur Verfügung. Sollte der Test auf Auffälligkeiten hinweisen, können Sie sofort eine telemedizinische Beratung buchen, um das weitere Vorgehen zu besprechen. Bei einem unauffälligen Befund erhalten Sie eine Erinnerung, den Test im nächsten Jahr zu wiederholen.

Bestimmung von Tumormarkern beim Arzt

Bluttests zur Krebsfrüherkennung, wie der Galleri-Test oder PanTum Detect®, zielen darauf ab, Krebs bereits in sehr frühen Stadien zu entdecken, oft bevor überhaupt Symptome auftreten. Diese Tests untersuchen spezifische DNA-Fragmente oder Biomarker, die von Tumorzellen ins Blut freigesetzt werden.

Im Gegensatz dazu zielt die Bestimmung von Tumormarkern beim Hausarzt oft auf die Überwachung einer bereits bekannten Krebserkrankung ab. Diese Marker, wie PSA für Prostatakrebs oder CA 15-3 für Brustkrebs, dienen dazu, den Verlauf der Krankheit zu beobachten oder das Ansprechen auf die Therapie zu prüfen. Tumormarker können auch bei bestimmten Verdachtsdiagnosen bestimmt werden, jedoch sind sie weniger geeignet für die allgemeine Früherkennung, da sie oft erst in fortgeschrittenen Stadien oder bei anderen gutartigen Erkrankungen erhöht sind.

Wann werden Bluttests flächendeckend verfügbar sein?

Folgestudien für Bluttests laufen bereits. Zusammen mit der Johns-Hopkins-Universität testet das Geisinger Health System in Pennsylvania beispielsweise den Bluttest CancerSEEK an 50.000 Frauen zwischen 65 und 75 Jahren, die niemals zuvor an Krebs erkrankt sind. Ziel ist es herauszufinden, ob der Test in den kommenden 5 Jahren eindeutige Ergebnisse bei einer Krebserkrankung liefert. Falls dies gelingt, soll der Bluttest zukünftig auch in Arztpraxen Verwendung finden.

Obwohl Bluttests zur Krebsfrüherkennung vielversprechend sind, wird es noch einige Zeit dauern, bis sie flächendeckend verfügbar sind. Experten gehen davon aus, dass diese Tests erst in etwa fünf bis zehn Jahren in der breiten Praxis eingesetzt werden. Über die Zusatzversicherung der HanseMerkur ist der PanTum Detect® Bluttest bereits heute verfügbar.

Krebs-Scan rettet Leben!

Krebsvorsorge rettet Leben, denn je früher eine Erkrankung entdeckt wird, desto besser sind die Heilungschancen.

Der Krebs-Scan der HanseMerkur ist eine ergänzende Möglichkeit zur Früherkennung von Krebs, noch bevor erste Symptome auftreten. Durch moderne Verfahren, wie einen Bluttest und andere präzise Diagnosemethoden, lassen sich versteckte Anzeichen von Krebs aufdecken.

FAQ: Häufig gestellte Fragen zum Bluttest

Die Kosten variieren je nach Anbieter. Der Galleri-Test kostet mehrere hundert Euro, während der PanTum Detect®-Test in Deutschland als Zusatzversicherung über die HanseMerkur verfügbar ist​ und etwa 20 Euro pro Monat kostet.

Der PanTum Detect®-Test ist nicht tumorspezifisch und kann häufige Krebsarten erkennen, wie Brustkrebs, Lungenkrebs und Darmkrebs.

Ein großes Blutbild kann Anomalien wie Entzündungen, Anämie oder Infektionen aufzeigen, aber es ist nicht geeignet, um Krebs direkt zu erkennen. Spezifische Tests auf Tumormarker oder Bluttests zur Krebsfrüherkennung sind dafür notwendig.

Ja, viele Hausärzte bieten die Bestimmung von Tumormarkern an, jedoch oft als IGeL-Leistung, die der Patient selbst zahlen muss. In bestimmten Fällen, etwa bei bestehendem Krebsverdacht oder im Rahmen einer Nachsorge, kann die Bestimmung der Tumormarker jedoch von den Krankenkassen übernommen werden​.

Es gibt Tumormarker für verschiedene Krebsarten, darunter:

  • PSA für Prostatakrebs
  • CEA für Darm- und Lungenkrebs
  • CA 15-3 für Brustkrebs
  • CA 19-9 für Bauchspeicheldrüsenkrebs
  • AFP für Leberkrebs

Die Aussagekraft von Tumormarkern im Blut ist begrenzt, da sie allein oft nicht ausreichend sind, um eine Krebsdiagnose zu stellen. Tumormarker können auch bei gutartigen Erkrankungen oder Entzündungen erhöht sein. Daher werden sie meist zur Überwachung des Krankheitsverlaufs und der Behandlung eingesetzt, weniger zur Früherkennung​.

Ja, bei einem Tumor können erhöhte Entzündungswerte im Blut festgestellt werden, wie etwa der CRP-Wert (C-reaktives Protein) oder die Blutsenkungsgeschwindigkeit. Diese Werte sind jedoch unspezifisch und können auch bei anderen entzündlichen Prozessen im Körper erhöht sein​.

Krebs kann sich über Jahre unbemerkt entwickeln, besonders in den frühen Stadien, wenn noch keine Symptome auftreten. Einige Krebsarten wie Bauchspeicheldrüsenkrebs oder Lungenkrebs werden oft erst in fortgeschrittenen Stadien entdeckt, wenn sie schwerer zu behandeln sind​.